Schiffe sind im Vergleich zu anderen Transport und Verkehrsmitteln schon sehr sicher, allerdings kann man Risiken nie gänzlich ausschliessen. Dafür gibt es einfach zu viele Gefahren auf dem Wasser und an Bord. Nicht umsonst hat der Rettungsdienst an der Küste oft alle Hände voll zu tun, wenn es gilt Seeleute aus kritischen Situationen zu retten. Meist kommen sie mit dem Schrecken davon, manchmal können nur noch Leichen aus der eiskalten See geborgen werden. Viele Unfälle und lebensbedrohliche Situationen wären vermeidbar gewesen, wenn man etwas mehr Sorgfalt und Geld in die Sicherheit investiert hätte. Für Schiffe und Menschen gibt es jede Menge an Ausrüstung, welche im Ernstfall Leben retten kann. Zum Beispiel:
Rettungsinseln sind flexibel und halten grosse Belastungen aus. Durch ihre Leichtbauweise können sie nicht sinken und sind durch ihre Farbe sowohl vom Schiff wie auch Hubschrauber leicht zu entdecken. Ausserdem enthalten sie meist noch eine Notausrüstung mit Proviant, Trinkwasser und Mitteln um auf sich aufmerksam zu machen. Entsprechend der Anzahl von Menschen an Bord sollten auch Rettungsinseln vorhanden sein.
Bei den Rettungsbooten handelt es sich um gänzlich umschlossene Boote, sodaß sie quasi unsinkbar sind. Bei großen Schiffen wie Containerschiffen, Frachtern, etc. schiessen sie von einer Rampe ins Wasser, um Kollisionen mit dem Mutterschiff zu vermeiden. Ein Rettungsboot sollte nicht ausschließlich an Bord sein, denn aufgrund der Gefahrensituation schaffen es eventuell nicht alle Seeleute gleichzeitig ins Boot, sodaß Rettungsinseln zusätzlich vorhanden sein sollten. Getreu dem Motto, je mehr desto besser.
Ist man in das Wasser gefallen, dann bleiben einem bis zur Ohnmacht durch Unterkühlung nur wenige Minuten. Ob Nordsee, Mittelmeer, Ostsee, Atlantik oder Pazific, bei einer Umgebungstemperatur von 5 Grad und weniger bleibt einem nicht viel Zeit. Mit einem Rettungsanzug oder besser Überlebensanzug kann man hingegen viele Stunden im eiskalten Wasser überleben. Zudem wird man aufgrund der Farbe besser gesehen und verbraucht weniger Energie, um auf der Wasseroberfläche zu treiben. Das Anziehen sollte geübt werden, Ziel ist es unter einer Minute zu bleiben, alles darüber ist nicht akzeptabel. Ein Rettungsanzug isoliert hervorragend durch seine Neoprenschicht, wie sie auch beim Tauchsport verwendet wird. Außerdem wird der Wärmeaustausch weitestgehend vermieden. Beim Tauchen würde man daher von einem halbtrockenen Anzug sprechen. An Bord sollte man unbedingt ausreichend Anzüge bevorraten und leicht erreichbar verstauen.
Ein Rettungsring ist eher ein altbackenes Hilfsmittel, welches aber immer noch seine Daseinsberechtigung hat. Er besteht aus hartem Kunststoff und hat eine Signalfarbe. Man kann ihn als Schwimmhilfe nutzen, um weniger Energie zu verbrauchen. Je weniger man sich im Wasser bewegt, desto weniger schnell kühlt der Körper aus. Häufiger nutzt man den Rettungsring an einem Seil, um Personen die über Bord gegangen sind wieder ans und aufs Schiff zu holen. Sie werden von aussen gut sichtbar am Schiff selber festgemacht, sodaß sie leicht zu sehen und erreichen sind.
Überleben ist eine Sache, irgendwann muss man auch gefunden werden, denn Wasser ist für Überlebende eine lebensfeindliche Umgebung. Dazu verwendet man akustische oder optische Hilfsmitte, um auf sich Aufmerksam zu machen. Ein Stroboblitzer ist weit sichtbar und hält mit den Batterien sehr lange. Verwenden sollte man sie besonders in der Nacht oder bewölktem Himmel. Mit einer Signalpistole kann man Leuchtraketen abschiessen, welche in der Nacht wie auch am Tag ( wegen Rauchentwicklung ) gut sichtbar sind. Eine Signalpfeife kann immer eingesetzt werden und ist meist an einem Rettungsanzug befestigt.
Eine Notsignalbarke wird am Schiff befestigt und löst sich automatisch bei Kontakt mit Wasser. Damit wird es der Rettungsmannschaft ermöglicht den genauen Ort des Unglücks zu lokalisieren. Diese Barke ist extrem wichtig und sollte regelmäßig auf Funktionsfähigkeit geprüft werden.
Darüberhinaus sollte Notfälle auf See von der Mannschaft trainiert werden, damit man genau weiss, was zu tun ist und keine Panik ausbricht. Nur wer besonnen und ohne Stress reagiert, kann sich und anderen wirklich helfen. Neben der üblichen aktiven Rettungsausrüstung gibt es auch passive Maßnahmen.
Schiffe verrichten ihren Dienst bis zu 30 Jahre, danach lohnt sich der Betrieb wegen erhöhten Reparaturen etc. nicht mehr. Um ein solches Alter zu erreichen, sollte eine regelmäßige Wartung selbstverständlich sein. Rostige Kanten, Lecks, Risse usw. müssen behoben werden. Auch der Motor sollte kontrolliert werden, denn wenn er ausfallen sollte und eine große Welle trifft das Schiff seitwärts, dann kann es leicht kentern. Manövrierunfähigkeit bedeutet auch, dass man leicht auf Riffe, Felsen oder eine Sandbank auflaufen kann. Sicherlich kostet eine Wartung viel Geld, aber Sicherheit darf nicht am Geld scheitern.
Die Doppelrumpfhülle wurde damals eigentlich nicht aus Sicherheitsgründen eingeführt, vielmehr sollte sie warme flüssige Ladung besser vor Wärmeverlust schützen. Nebenbei verhindert sie natürlich auch besser ein auslaufen im Falle einer Havarie. Das bietet Sicherheit vor Umweltverschmutzung, hilft aber durch eine bessere Stabilität vor einem sinken des Schiffes.
Stürme können einem Schiff sehr gefährlich werden, da damit hohe Windgeschwindigkeiten und Wellen verbunden sind. Schon unter solchen Umständen geraten Schiffe in Seenot, aber eine echte Gefahr sind Monsterwellen, welche sich nicht selten bilden können. Dabei überlagen sich Wellenfrequenzen, sodaß plötzlich eine doppelt so hohe Welle entsteht. Die Wucht und Kraft ist so gross, dass selbst grosse Frachter und Tanker dadurch sinken können. Wann immer möglich, dann sollte man Stürme umfahren oder besser im Hafen aussitzen. Kein Geld oder Gewinn ist es wert, dafür sein Leben aufs Spiel zu setzen.
Es gibt den Spruch “Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um”. Das gilt auch beim befahren von gefährlichen Gewässern. Besonders Somalia ist bekannt für Piratenaktivitäten. Jedoch kommen diese längst nicht nur um Afrika vor, sondern auch Südamerika und Asien. Man sollte solche Routen meiden, ansonsten aber genügend Abwehrmaßnahmen ergreifen. Zum Beispiel Schallkanonen, Wasserwerfer, Wachleute, Stacheldrahtzaun, …
Gerade ältere Schiffe sind anfällig für technische Defekte, was in einer Katastrophe enden kann. Ist man beispielsweise Manövrierunfähig und treffen einen große Wellen von der Seite, dann kann das Schiff auch schnell sinken. Spätestens nach 30 Dienstjahren sollte Schluss sein, zumal dann auch die Wirtschaftlichkeit nicht mehr gegeben ist.
Einfach so erreicht ein Schiff nicht seine 30 Jahre, es muss gelegentlich auch gepflegt werden. Neben der Erneuerung von Antifouling, Lackierung und anderen kosmetischen Maßnahmen, sollte auch die Technik auf dem neuesten Stand gehalten werden. Eine gute Navigation hilft auch die Sicherheit an Bord zu erhöhen, da man immer genau weiss wo man ist, und wo man hin muss. Das “Herz” eines Schiffes sollte auch immer überholt werden, denn auf See ist ein zuverlässiger Motor Gold wert. Aus Kostengründen kann man die Modernisierung auch im Ausland vornehmen, beispielsweise in China, Indien, …
Auf jedes Schiff müssen Feuerlöscher, welche NICHT abgelaufen sind, denn sie haben ein Haltbarkeitsdatum. Feuer ist auch wegen der entstehenden Dämpfe ein grosses Risiko. Auf jeden Fall müssen Vorsorgemaßnahmen getroffen werden, denn auf Schiffen gibt es viele brennbare Stofffe, Öle, etc. Eis ist sicherlich gefährlich, weil man darauf ausrutschen kann. Es können durch eine grosse Eislast aber auch Schiffe sinken, weil sich ihr Schwerpunkt verlagert oder sie einfach zu schwer werden. In kalten Gewässern sollte man das Eis rechtzeitig mit Gummihämmern abklopfen, bevor es zu dick geworden ist.
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